Objekt
Hegelingenstieg 1-3 und 5-7, Hamburg Rissen
Beschreibung
Fassadensanierung und Erweiterung um je 1 Vollgeschoss und 1 Staffelgeschoss
Leistungsphase (HOAI)
1-9
Bauzeit
2011-2014

Objekt: Hegelingenstieg 1-3 und 5-7, Hamburg Rissen
Maßnahme: Fassadensanierung und Erweiterung um je 1 Vollgeschoss und 1 Staffelgeschoss
Bauherr: Wohnungsbaugesellschaft Rebien mbH und Miteigentümer in GbR
Bau-Institut: Leistungsphasen 1-9
Leistungszeitraum: 2011-2014

Beschreibung der Baumaßnahme


Auf dem Grundstück Hegelingenstieg 1-7 in Hamburg Rissen sollten zwei von drei bestehenden Mehrfamilienhauszeilen energetisch saniert und um je 1 Vollgeschoss und 1 Staffelgeschoss aufgestockt werden. Es wurden hierdurch pro Zeile 8 zusätzliche Wohnungen geschaffen, insgesamt also 16 neue Wohnungen. Die Ausführung der gesamten Maßnahme fand im bewohnten Zustand der Bestandsgeschosse statt.

Die Altgebäude wurden 1959 / 60 errichtet und umfassten je zwei Vollgeschosse und ein teilausgebautes Dachgeschoss. Die Bausubstanz befand sich im Zustand der Bauzeit und musste für die Aufstockung im Fundamentbereich durch Unterfangung im Düsenstrahlverfahren ertüchtigt werden. Die Dachgeschosse wurden abgerissen. Die Bestandsgeschosse wurden im Zuge der Aufstockungsarbeiten energetisch modernisiert und erhielten ein außenseitiges Wärmedämmverbundsystem in Putzoberfläche, welches sich farblich von der neuen Aufstockung abhebt. Die Balkone wurden im Zuge der Aufstockung erweitert und erhielten neue Glasbrüstungen. Die neuen Geschosse wurden ebenso mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen, jedoch kombiniert mit einer horizontalen Lärchen-Leistenschalung. Das Dachgeschoss wurde als Staffelgeschoss mit Dachterrassen und Pultdach ausgeführt.


Konstruktion


Die vorhandenen Baukörper der Bestandshäuser wurden in Massivbauweise hergestellt, die tragenden Wände bestehen aus 24cm Kalksandstein, die Decken sind aus Stahlbeton hergestellt. Für das Abtragen von zusätzlichen Lasten aus der Aufstockungsmaßnahme wurde jedoch eine Ertüchtigung der Bestandsfundamente erforderlich. Auf eine Unterfangung der innenliegenden Fundamente konnte verzichtet werden, sofern die Lasten nur über die Außenlängswände abgetragen würden.

Der Aufstockungsbaukörper wurde dann im 2.OG ebenfalls massiv in Kalksandstein errichtet. Die Decke über dem 2.OG wurde aufgrund der Spannweite von Außenwand zu Außenwand  als Spannbetondecke ausgeführt. Das Dachgeschoss wurde aus Lastgründen in Holzrahmenbauweise aufgesetzt. Die Elemente wurden inklusive Dach so weit wie möglich vorgefertigt und auf der Baustelle endmontiert. Innenliegende Wände wurden aus Lastgründen in Trockenbauweise errichtet. Die neuen Treppenläufe und Podeste wurden als Stahlbeton-Fertigteile ausgeführt. Anforderungen an den Schallschutz gemäß den anerkannten Regeln der Technik wurden – soweit im Altbau möglich – auf hohem Niveau (Stand der Technik) berücksichtigt.
Das Dach wurde als belüftetes Pult-Pfettendach mit einer Aludeckung ausgeführt.

Folgende Maßnahmen wurden umgesetzt:

  • Kampfmittelsondierung des Grundstückes
  • Unterfangung der Bestandsfundamente mittels Düsenstrahlverfahren (HDI Hochdruckinjektionsverfahren)
  • Abbruch der Dachgeschosse und Ausbildung einer Notabdichtung
  • 2. Obergeschoss neu in Massivbauweise (Kalksandstein) und Trockenbau (Innenwände)
  • Spannbetondecke über 2. OG
  • Staffelgeschoss als vorgefertigte Holzrahmenbaukonstruktion
  • Belüftetes Pultdach mit Alu-Tafeldeckung
  • Neue Dachterrassen mit Lärchenholzbohlenbelag
  • In den unteren Geschossen vorgehängte Stahlbalkone ohne Stützen
  • Teil-Holzschalung der Fassade mit Zulassung im Einzelfall
  • Erweiterung der Treppenhäuser mit Betonfertigteiltreppen
  • Modernisierung der alten Treppenhäuser
  • Erneuerung der Kellerabdichtung und Aufbringung einer Perimeterdämmung
  • Neuanlage der Außenflächen mit neuen Terrassen, Parkplätzen und Feuerwehraufstellflächen
  • Neuanlage der Regenentwässerung über eine große Rigolen-Versickerungsanlage

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